MESOMERIE |
I. Definition |
Zweck: Tatsächliche Strukturen sollen mit den gewohnten Strichformeln beschrieben werden.
Das Standardbeispiel dazu ist Benzol C6H6.
Die tatsächliche Struktur ist ein
regelmäßiges Sechseck der C-Atome. |
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Der Versuch mit einer Strichformel diese Struktur
zu beschreiben, führt zu einem Widerspruch mit dem realen Verhalten. |
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... beides ist falsch !!! |
Als Lösung wurde 1933 von C. K. Ingold und danach von L. Pauling der
Begriff "Mesomerie" (englisch: "resonance") eingeführt:
Eine Strichformel, die die Realität beschreibt, ist nicht möglich!
Man nimmt einige fiktive (gedachte) Grenzstrukturen an, deren Überlagerung
die Wirklichkeit beschreibt.
Der Ort der Kerne ist in den verschiedenen Grenzstrukturen
gleich,
die Überlagerung beschreibt die Elektronenverteilung im Molekül
richtig.
Für C6H6 haben wir
folgende Lösung: |
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Eine Alternative ist die Einführung eines
"Sondersymbols". |
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Zwischen den einzelnen Grenzstrukturen wird ein "Mesomeriepfeil" geschrieben. Nicht verwechseln mit dem Doppelpfeil für Gleichgewichte! (Dort stellt sich durch Hin- und Rückreaktion eine mittlere konstante Konzentration von Edukt und Produkt ein.)
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Mesomeriepfeil |
Die CC-Bindung in C6H6 ist weder eine Einfach- noch
eine Doppelbindung.
Aus der Überlagerung ist ersichtlich, dass jeweils
zu 50% π-Charakter vorliegt, es wäre also insgesamt
eine "1,5 - Bindung".
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Vergleicht man das reale Verhalten mit dem theoretischen Verhalten einer
Grenzstruktur, findet man, dass durch die Mesomerie
ein Energiegewinn von ca.
150 kJ/mol eintritt. Man nennt dies auch die "Mesomerie-Energie".
Mesomerie kommt dann vor, wenn in einem System konjugierter Doppelbindungen
(Einfach- und Doppelbindung abwechselnd) die Elektronen nicht mehr an einer
Bindung lokalisiert sind, sondern |
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