Thermodynamik

I.  Einführung

II.  Zustandgrößen

III.  Bildungsenthalpie

IV.  Freie Enthalpie

V. Glucose

 Grundprinzipien der Thermodynamik (für chemische Reaktionen)

Das Schöne an dieser Theorie: Eine allgemeine Theorie zum Ablauf chemischer Reaktionen
Das Schwere an dieser Theorie: Abstrakt, wenig anschaulich, "gewöhnungsbedürftig".

Zwei wichtige Aussagen sollen hergeleitet werden:
A) Tritt bei chemischen Reaktionen Wärme auf?
B) Ist eine chemische Reaktion überhaupt möglich?
Beide Fragen sollen theoretisch geklärt werden.

Motto:
Es ist besser, vorher zu überlegen, anstatt nach einer Explosion festzustellen,
dass ein nicht erwarteter Ablauf eingetreten ist.
Es ist besser, vorher zu überlegen, anstatt monatelang eine Reaktion experimentell
zu erforschen und dann festzustellen, dass die Reaktion gar nicht möglich ist.

Wegen der ungewohnten Fachsprache sollte man dieses Kapitel Thermodynamik
zuerst einmal schnell durchlesen und erst dann eingehender studieren
!

1. Erfahrung und Ziel der Theorie

Experimentell wird bei Reaktion oft ein Wärmeumsatz beobachtet

C + O2

Feuer mit Wärmeentwicklung beim Verbrennen von Kohle

H2O + H2SO4

Erwärmung bei Mischen von Wasser und konzentrierter Schwefelsäure

NH4Cl (fest) + H2O

Beim Auflösen des Salzes in Wasser wird eine Abkühlung beobachtet

Ziele einer quantitativen Beschreibung waren (geschichtlich auch nacheinander erarbeitet):
1. Zahlen finden, deren Kombination berechnen lässt, welcher Wärmeumsatz erfolgt,
2. Zahlen finden, die eine Aussage liefern, ob die Reaktion überhaupt möglich ist.

Der Begriff des "Systems"

Als "System" bezeichnet man den Teil der Welt, der für den Vorgang wichtig ist. Der Rest der Welt ist die "Umgebung". Das klingt abstrakt, ist aber gar nicht so schwer - sagen zumindest die Physiker! Also ist ein Beispiel nötig:
Bleiben wir bei der Verbrennung von Kohle, C + O2 CO2. C und O2 reagieren miteinander und bilden das Gas CO2.
Diese 3 Stoffe sind am Reaktionsgeschehen beteiligt. Diese 3 Stoffe nennen wir das System.
Als Folge der Reaktion setzen die Stoffe Wärme frei.
Wir, in der Umgebung, empfangen diese Wärme. (... und freuen uns darüber an kalten Wintertagen)

Drei Arten eines Systems sind in der Beschreibung wichtig:

1.

In einem abgeschlossenen System (isolierten) System ist
kein Materie- und kein Energieaustausch möglich.

(Beispiel: Die Reaktion wird in einer geschlossenen "Thermoskanne" durchgeführt. Die Stoffe sind "eingesperrt" und die Isolierung der Thermoskanne verhindert auch, das Wärme hinein oder heraus kann.) 

2.

In einem geschlossenen System ist
nur Energie- aber kein Materieaustausch möglich.

 (Beispiel: Ein verschlossenes Glasgefäß kann Wärme aber keine Stoffe durchlassen.)

3.

In einem offenen System sind
Materie- und Energieaustausch möglich.

(Dies ist sicher der für die Praxis wichtigste Fall! Wir Menschen sind zum Beispiel ein offenes System, da wir Wärme und Stoffe mit der Umgebung austauschen.) 

WEITER:   Zustandsgrößen 

NUR falls links der blaue Balken fehlt: STARTSEITE