Säure/Base/Puffer |
Puffer |
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Henderson-Hasselbalch |
Gleichung von Henderson und Hasselbalch
Mit dieser Gleichung lassen sich einfache Berechnungen zum
pH-Verhalten von Pufferlösungen durchführen. Es handelt sich aber
um eine Näherungsgleichung! Für die konkrete Herstellung von Puffern
benutzt man Tabellen, die meistens auf der Basis experimenteller Werte erstellt
wurden. Einige einführende (einfachere) Übungen zu diesen
Begriffen. Benötigte Molekülmassen können im Tabellenwerk
nachgeschlagen werden.
Zur Vereinfachung benutzen wir für einen Puffer aus einer schwachen Säure und deren Salz dazu die Schreibweisen: Säure = HA, Salz dazu = NaA. Für die Stoffmengenkonzentration werden "eckige Klammern" benutzt: [HA] = c(HA).
Für eine schwache Säure HA gilt das Dissoziationsgleichgewicht
HA H+
+ A-
Das Massenwirkungsgesetz dazu ist: KS =
[H+] [A-] / [HA]
Eine Näherung ist möglich:
Weil die schwache Säure nur wenig dissoziiert ist, kann die Konzentration
von HA in der Lösung, [HA], der Gesamtkonzentration der schwachen Säure
HA, c(HA), gleichgesetzt werden (sog. "analytische Konzentration",
also die Konzentration, die aus der Einwaage der Substanzen folgt).
{Für
üblicherweise benutzte Konzentrationen ist dies ein Fehler von ca. 1%.}
A-
stammt nur zu einem geringen Teil (ca. 1%) aus der Dissoziation der Säure
HA. Die Konzentration [A-] ist damit praktisch gleich der Konzentration
des eingewogenen Salzes NaA, c(NaA).
[HA]
c(HA); [A-]
c(NaA); bzw. allgemeiner: [HA]
c(Säure); [A-]
c(Salz)
Das Massenwirkungsgesetz wird umgestellt: [H+] = KS
* [HA] / [A-]
[H+] = KS * c(Säure) / c(Salz)
Die Gleichung wird
logarithmiert und die Definitionen pH = - log( [H+] ) und pKS
= - log( KS ) werden eingesetzt:
pH = pKS - log{ c(Säure)
/ c(Salz) }
Üblicherweise wird für den letzten Teil umgeformt:
- log( a / b) = + log ( b / a).
Henderson-Hasselbalch-Gleichung |
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Für den Fall "Schwache Base und Salz dazu"
kann man prinzipiell mit der Säurekonstante der konjugierten Säure
rechnen.
Einfacher ist, eine zur vorigen Gleichung analoge Form anzugeben!
Das
Dissoziationsgleichgewicht ist: B + H2O
BH+ + OH-
Die Gleichgewichtskonstante ist: K = [BH+]
[OH-] / [B] [H2O]
Die (praktisch konstante) Konzentration
H2O wird definitionsgemäß in KB eingesetzt:
KB = [BH+] [OH-] / [B].
Näherungen
werden eingeführt: Die Teilchenkonzentration [B] ist praktisch gleich der
analytischen Konzentration c(B); die Konzentration [BH+] ist praktisch
gleich der Konzentration des Salzes c(BH+).
[B]
c(B); [BH+]
c(BH+) bzw. allgemeiner [B]
c(Base); [BH+]
c(Salz)
{Bei "formalen Schwierigkeiten" als Beispiel: B
NH3 und BH+
NH4+, also z.B. das Salz NH4Cl}
Logarithmiert
und umgeformt entsteht eine Gleichung für pOH. (Umrechnung auf pH: pH =
14 - pOH)
Henderson-Hasselbalch-Gleichung |
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Für halb-quantitative Überlegungen lässt sich die Henderson-Hasselbalch-Gleichung anwenden.
1. Welchen pH-Wert hat ein 1:1 Gemisch Säure
(Base) und Salz dazu?
Weil log(1) = 0, ist der pH = pKS
bzw. pOH = pKB.
Beispiele: Acetatpuffer pH = pKS (Säure
CH3COOH) = 4,75;
Ammoniumpuffer pOH = pKB (Base NH3)
= 4,75, also pH = 9,25;
Ammoniumpuffer: pH = pKS (Säure H2PO4-)
= 7,00.
Es lässt sich auch noch rechnerisch zeigen und
auch experimentell feststellen, dass ein 1:1 Puffer die größte Pufferwirksamkeit
("Pufferkapazität") besitzt.
2. In welchem pH-Bereich lässt sich ein Puffer
sinnvollerweise einsetzen?
Als praktisch sinnvolle Grenzverhältnisse
haben sich 1:10 bis 10:1 herausgestellt. Weil log( 10 ) = +1 und log( 1/10 )
= -1, liegt der Pufferbereich im Intervall pKS + 1 (bzw. analog
pKB + 1).
In der Praxis ist die Henderson-Hasselbalch Gleichung nur begrenzt nützlich!
Das beste Beispiel ist der im biochemischen Labor häufig benutzte Phosphatpuffer. Nach der Gleichung haben wir für eine 1:1 Puffermischung immer pH = pKS = 7,00. Die Gesamtkonzentration kommt in der Gleichung nicht vor. Experimentell hängt der pH-Wert aber von der Gesamtkonzentration ab! Die Tabelle im "Rauscher-Voigt, S. 167" zeigt für Kaliumphosphate die pH-Werte für eine Gesamtkonzentration: pH = 6,9 für 0,04 mol/l; pH = 6,75 für 0,3 mol/l; pH = 6,6 für 0,8 mol/l; pH = 6,55 für 1,3 mol/l. Also deutliche Abweichungen von 7,0!
Weitere Rechenbeispiele unter Downloads, Nr. 2
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